Aufstehen, Gehen, Bücken, Drehen: das Hüftgelenk als zentraler Angelpunkt des Körpers gehört zu den klassischen Behandlungsgebieten der Orthopädie. An allen Rotations- und Beugebewegungen des Rumpfes ist es maßgeblich beteiligt, es soll eine lebenslange Stoßdämpferfunktion in der Fortbewegung erfüllen und die umfangreiche Beweglichkeit des Beines ermöglichen. Im Laufe des Lebens müssen diese Stoßdämpfer enorme Kräfte zum Beispiel beim Sport oder durch Übergewicht abfedern: die ständigen Belastungen können im Laufe des Lebens den knorpeligen Gelenküberzug schädigen und bereits in mittleren Jahren eine Arthrose bewirken. Zudem spielen Erkrankungen der Hüfte im Kindesalter eine Rolle für spätere Schäden. Die schon bei Neugeborenen auftretende Hüftdysplasie kann Ausreifungsstörungen des Gelenks zufolge haben und kann direkt nach der Geburt durch ein Screening Programm erfasst und behandelt werden.
Die etwa fünf Millimeter dicke Knorpelschicht des Hüftgelenks ist mit einer individuell unterschiedlichen Haltbarkeit ausgestattet, die von Vorschädigungen und Belastungen beeinflusst wird. Vorerkrankungen und Verschleiß führen mit der Coxarthrose zu der häufigsten Diagnose bei Hüfterkrankungen. Sobald die stoßdämpfende Funktion des Knorpels Beeinträchtigungen zeigt und der Knorpel geschädigt ist, ist die progrediente Entwicklung des Verschleißes kaum zu stoppen, sondern der Krankheitsverlauf lediglich zu verlangsamen. Zu den Erkrankungen, die in einer frühzeitigen Abnutzung enden, gehören im Kindesalter neben der erwähnten Hüftdysplasie, die Epiphysiolysis und der Morbus Perthes. Unerkannt enden beide Erkrankungen in einer Arthrose des Gelenks. Ähnlich Konsequenten haben Einklemmungsphänomene vor allem bei sportlichen Patienten mittleren Alters.
Zur Minimierung des Risikos einer frühzeitigen Arthrose gilt es gilt, beginnende Schäden früh zu erkennen und zu behandeln. Zeit und Erfahrung, unterstützt von der richtig eingesetzten Bildgebung sind wesentlich zur Vermeidung von Spätschäden.
Auch hier lässt sich im individuellen Zuschnitt ohne Operation viel erreichen. Sonographie gesteuerte Infiltrationen des Gelenks bei Entzündungen, Knorpelschutz beim ersten Verlust des Stoßdämpfers, maßgeschneiderte Kräftigungs- und Bewegungstherapie, physiotherapeutische gelenkentlastende Maßnahmen, Triggerpunktbehandlung, Elektrotherapie und die Stoßwellentherapie sind einige der Möglichkeiten zum Erhalt ihrer Mobilität. Mit Augenmerk werden wir mit Ihnen gemeinsam mögliche operative Eingriffe abwägen und sofern erforderlich den Kontakt zu spezialisierten Kollegen herstellen. Gerne beraten wir Sie zu einer Therapie Ihrer Hüfte (Hüftgelenk) umfassend in unserer Orthopädie-Praxis in Frankfurt.